Haalstraße 5/7 (Schwäbisch Hall)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Kloster Gerlachsheim

ID: 145387829610  /  Datum: 23.11.2011
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Würzburger Straße
Hausnummer: 79
Postleitzahl: 97922
Stadt-Teilort: Gerlachsheim

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Main-Tauber-Kreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8128139010
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

keine

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Das ehemalige Prämonstratenserkloster in Gerlachsheim wurde um 1720 an Stelle eines Vorgängergebäudes neu erbaut. Nur knapp 80 Jahre später wurde das Kloster aufgelöst und fiel zunächst an den Fürsten von Salm-Reifferscheidt-Bedburg und 1838 an das Großherzogtum Baden. 1874 wurde eine Anstalt für Taubstumme und 1952 schließlich das heute noch existierende Alten- und Pflegeheim eingerichtet.


1. Bauphase:
(1717 - 1724)
Um 1720 wird unter dem Abt Sigismund Hauck von Oberzell (bei Würzburg) das Prämonstratenserkloster - an Stelle eines Vorgängerbaus des 11./12. Jahrhunderts - erbaut. Die Klosterkirche wurde zwischen 1723 und 1730 an Stelle einer romanischen Vorgänger kirche neu errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

2. Bauphase:
(1802 - 1803)
Mit der Mediatisierung wird das Kloster zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufgelöst und dem Reichsfürsten von Salm-Reifferscheidt-Bedburg (Krautheim) zugeteilt, der das Gebäude zu seiner Residenz macht.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Bauphase:
(1838)
1838 werden die Gebäude an das Großherzogtum Baden verkauft und dienen bis 1864 als Sitz des Großherzoglich Badischen Bezirksamtes Gerlachsheim.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Bauphase:
(1874)
Von 1874 bis 1935 diente das Gebäude als Anstalt für Taubstumme.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)

5. Bauphase:
(1945 - 1950)
Nach 1945 diente das Gebäude als Durchgangslager für Heimatvertriebene.
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Bauphase:
(1952)
1952 erfolgt unter Architekt Ernst Farrenkopf (Tauberbischofsheim) der Umbau des ehemaligen Konventgebäudes zum Alten- und Pflegeheim. Seit 1952 bis heute dient das Gebäude als Seniorenzentrum Gerlachsheim.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
  • Ausstattung

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht des westlichen Klosterflügels (2011) / Kloster Gerlachsheim in 97922 Gerlachsheim (03.11.2011 - Markus Numberger)
Abbildungsnachweis
Blick nach Nordwesten im Innenhof des Klosters (2011) / Kloster Gerlachsheim in 97922 Gerlachsheim (03.11.2011 - Markus Numberger)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das ehemalige Prämonstratenserkloster liegt am östlichen Ortsrand von Gerlachsheim. Der dreiflüglige Konventbau wird auf der Südseite durch die Klosterkirche abgeschlossen. Nördlich und östlich schließt der ehemalige Klostergarten, welcher vom Grünbach begrenzt wird, an das Gebäude an.
Lagedetail:
  • Klosteranlage
    • allgemein
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Sakralbauten
    • Kloster, allgemein
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem ehemaligen Prämonstratenserkloster handelt es sich um eine dreiflüglige Gebäudeanlage, die um einen nahezu quadratischen Innenhof gruppiert ist. Die einzelnen Gebäudeflügel sind dreigeschossig ausgeführt. Über einem massiv gemauerten Kellersockel erheben sich die drei, ebenfalls massiv gemauerten und
verputzten Vollgeschosse. Die Wandöffnungen sind mit reich profilierten und geohrten Buntsandsteingewänden eingefasst. Auf der westlichen, nördlichen und östlichen Außenseite befindet sich jeweils ein reich gestaltetes Schmuckportal. Nach oben schließen die Gebäudeflügel jeweils mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab. Nur am südlichen Giebel des westlichen Flügels befindet sich ein polygonaler Vollwalm.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Die dreiflüglige Anlage ist vollflächig unterkellert. Im Erdgeschoss zeichnet sich noch deutlich der ehemalige Kreuzgang ab, dessen südlicher Verlauf durch das Seitenschiff der Klosterkirche verlief. Ansonsten befinden sich hier heute die Räume
der Verwaltung, eine Hauskapelle, der Speisesaal, die Küche sowie mehrere Nebenzimmer. Das 1. Obergeschoss zeigt eine ähnliche Grundrissgliederung mit
zum Innenhof orientierter Gangzone und Bewohnerzimmern zu den Außenwänden. Die historische Grundrisszonierung lässt sich aufgrund der zahlreichen Veränderungen an der Innenstruktur momentan nicht mehr eindeutig nachvollziehen.
Das 2. Obergeschoss zeigt wiederum eine ähnliche Grundrissgliederung, jedoch mit dem Unterschied, dass der Flur im nördlichen Flügel nachträglich etwa in die Gebäudemitte verlegt wurde. Das 1. Dachgeschoss ist, abgesehen von ein paar nachträglich eingebauten Kammern, unausgebaut. Das 2. Dachgeschoss ist ebenfalls unausgebaut.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Wandfüllung/-verschalung/-verkleidung
    • Bruchstein/Wacken
  • Steinbau Mauerwerk
    • Bruchstein
  • Decken
    • Balkendecke
  • Gewölbe
    • Kreuzgratgewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Holzgerüstbau
    • Unterbaugerüst
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
  • Detail (Ausstattung)
    • bemerkenswerte Treppen
  • Gestaltungselemente
    • Zierglieder im Steinbau
Konstruktion/Material:
Der dreiflüglige Konventbau wurde über einem massiv aus Bruchsteinen gemauerten Gewölbekeller erbaut. Die Außenwände der Vollgeschosse bestehen ebenfalls aus Bruchsteinen. Die Innenkonstruktion bestand aus Fachwerk, das mit Bruchsteinen ausgemauert wurde.
Das Dachtragwerk wurde im 1. Dachgeschoss mit einer zweifach liegenden Stuhlkonstruktion mit Mittellängsunterzug zwischen Kehlbalken und Spannriegel errichtet. Die gesamte Konstruktion zeigt verzapfte Holzverbindungen und Abbundzeichen in Form von Dreieckskerben, die eine einheitliche, zeitgleiche Errichtung des Dachtragwerks belegen.

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