Sog. Chanofsky-Schloss, heute Rathaus
Datenbestand: Bauforschung und Restaurierung
Objektdaten
Straße: | Rathausstraße; Hauptstraße |
Hausnummer: | 5; 50 |
Postleitzahl: | 74243 |
Stadt-Teilort: | Langenbrettach |
|
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Regierungsbezirk: | Stuttgart |
Kreis: | Heilbronn (Landkreis) |
Wohnplatzschlüssel: | 8125113004 |
Flurstücknummer: | 44/1 |
Historischer Straßenname: | keiner |
Historische Gebäudenummer: | keine |
Lage des Wohnplatzes: |
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Geo-Koordinaten: | 49,2255° nördliche Breite, 9,3815° östliche Länge |
Kartenansicht (OpenStreetMaps)
Bauphasen
Die dendrochronologische Untersuchung des Dachwerkes des als "Chanofsky-Schlössle" bezeichneten Gebäudes datiert dessen Errichtung in das Jahr 1610 (d). Der im Dienste des Herzogs Friedrich I. stehende Forstmeister des Neuenstädter Forstes, Heinrich Chanowsky, ließ hier seinen Herrensitz errichten.
1664 ging das Anwesen in den Besitz des Herzogs Friedrich von Württemberg-Neustadt über. Ab dem 18. Jahrhundert befand es sich im Privatbesitz und wurde in zwei Gebäudehälften mit den Adressen Rathausstraße 5 und Hauptstraße 50 quer geteilt. Die beiden Gebäudehälften wurden in der Folge den unterschiedlichen Nutzungen entsprechend baulich verändert. In den 1970er Jahren wurde die südliche Gebäudehälfte umfangreich saniert. 1985 erfolgte an der Nordseite der Anbau eines kleinen Waschhauses.
Im August 2010 und im Juni 2011 wurde das Gebäude zeichnerisch im Maßstab 1/ 50 in seinen Etagengrundrissen und Gebäudehöhen erfasst und im aktuellen Zustand dokumentiert worden. Zwischen 2013 und 2015 wurde das Gebäude umfangreich saniert und seitdem als Rathaus genutzt.
(1610)
Mit dem Bau des großen Kellers dürfte bereits ein Jahr zuvor begonnen worden sein.

- Dachgeschoss(e)
- Siedlung
- Dorf
- Residenz- und Hofhaltungsbauten
- Schloss
(1700 - 1799)
(1970 - 1979)
(1985)

- Anbau
- Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
- Waschhaus
(2013 - 2015)
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Rathaus
Beschreibung
- Siedlung
- Dorf
- Öffentliche Bauten/ herrschaftliche Einrichtungen
- Rathaus
Auf einem 18,3 x 9,3 m großen Kellergewölbe wurde 1609/ 10 (d) ein heute völlig umgestaltetes Erdgeschoss aufgesetzt, dessen Decke auf ca. 2/3 des Grundrisses möglicherweise auf sechs oder gar neun gedrechselten und vermutlich reichhaltig verzierten Stützen auflag.
Neben einer erkennbar einst frei stehenden, erhaltenen Stütze spricht zumindest eine vollständig erhaltene Wandkonsole und die Lage der Längsunterzüge für diese Annahme.
Zonierung:
Das an der Westseite erhaltene Rundbogengewände einer Hauseingangstür scheint einst der Zugang zum Wirtschaftsbereich der Anlage (benachbarte Ställe und im 20. Jh. abgebrochene Scheune) in direkter Verbindung zu einer bauzeitlichen Küche (?) gewesen zu sein.
Dies würde bedeuten, dass das Haus im Erdgeschoss einst über ein saalartiges Foyer betreten wurde, an welchen in der Nordpartie des Gesamtgrundrisses lediglich zwei, etwa gleich große Zimmer angeschlossen waren, von welchen das nordöstliche vielleicht als Arbeitszimmer des Hausherrn gedacht war und das nordwestliche als Gerätekammer oder Archiv ansprechbar sein kann.
Daneben ist es vorstellbar, dass in der Südpartie des Ursprungsgrundrisses eine einstmals vorhandene Wandachse mit der Teilung des Hauses zur Schaffung eines großen Zimmers um ca. 2 m in der östlichen Grundrisshälfte verschoben worden ist. Für diese These sprechen die um 1600 i. d. R. strikt eingehaltenen Handwerkstraditionen in der Errichtung von Tragwerkskonstruktionen.
Die heutigen Innenwände im Hausteil Hauptstraße 50 sowie die Einteilungswände des Zimmergrundrisses im nördlichen Hausbereich Rathausstraße 5 sind größtenteils aus dem 18./ 19. Jh. Etliche Partien müssen dem 20. Jh. zugeordnet werden.
Konstruktionen
- Gewölbe
- Tonnengewölbe
- Dachform
- Satteldach
- Verwendete Materialien
- Putz
- Holzgerüstbau
- allgemein
- Gestaltungselemente
- Volutengiebel