Alte Aula (Tübingen)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Gärtnerhaus

ID: 182676958014  /  Datum: 18.11.2025
Datenbestand: Bauforschung
Als PDF herunterladen:
Alle Inhalte dieser Seite: /

Objektdaten

Straße: Eppinger Straße
Hausnummer: 4/1
Postleitzahl: 75050
Stadt-Teilort: Gemmingen

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Heilbronn (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8125034003
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

Durch Ihre Cookie-Auswahl haben Sie die Kartenansicht deaktiviert, die eigentlich hier angezeigt werden würde. Wenn Sie die Kartenansicht nutzen möchten, passen Sie bitte Ihre Cookie-Einstellungen unter Impressum & Datenschutzerklärung an.

Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Ehem. Rentamt (75050 Gemmingen, Stettener Straße 2)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Wie die dendrochronologische Altersbestimmung belegt, wurde das so genannte Gärtnerhaus in Gemmingen um das Jahr 1817 (d) erbaut. Sehr wahrscheinlich diente es zunächst als reines Ökonomiegebäude (etwa Fruchtkasten, Zehntscheune oder Wagenremise) für das Untere Schloss. Genauere Hinweise auf die ehemalige Nutzung müssten archivalische Forschungen erbringen.
Um 1900 dürfte es zu größeren Umbaumaßnahmen gekommen sein, wobei im Obergeschoss eine Wohnung eingerichtet wurde. Möglicherweise wurde diese für den Schlossgärtner erbaut, so dass von diesem Zeitpunkt an der Name „Gärtnerhaus“ aufkam.
Ab der Mitte bzw. in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude allmählich für Vereinszwecke umgenutzt. Dabei wurden auch die beiden bestehenden Treppenläufe sowie zahlreiche Innenwände im Erdgeschoss errichtet.


1. Bauphase:
(1817)
Erbauung des Gebäudes (d)
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Ökonomiegebäude

2. Bauphase:
(1900)
Um 1900 dürfte es zu größeren Umbaumaßnahmen gekommen sein, wobei im Obergeschoss eine Wohnung eingerichtet wurde. Möglicherweise wurde diese für den Schlossgärtner erbaut, so dass von diesem Zeitpunkt an der Name „Gärtnerhaus“ aufkam.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf

3. Bauphase:
(1940 - 1960)
Ab der Mitte bzw. in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Gebäude allmählich für Vereinszwecke umgenutzt. Dabei wurden auch die beiden bestehenden Treppenläufe sowie zahlreiche Innenwände im Erdgeschoss errichtet.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht des sog. Gärtnerhauses von Nordosten

 / Gärtnerhaus in 75050 Gemmingen (29.09.2016 - Markus Numberger)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das sogenannte Gärtnerhaus befindet sich im historischen Ortszentrum von Gemmingen. Es steht in zweiter Reihe zur Eppinger Straße und bildet so den rückwärtigen Abschluss zum Schlosshof des Unteren Schlosses, welches unmittelbar nordöstlich des Gärtnerhauses steht.
Westlich hinter dem Gärtnerhaus erstreckt sich der Schlosspark, welcher vom Staudbach durchflossen wird.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Gebäude handelt es sich um ein zweigeschossiges, traufständiges Wohn- und Ökonomiegebäude. Über einem niedrigen, massiv gemauerten Sockel erheben sich die beiden verputzten Fachwerk-Vollgeschosse. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Walmdach ab. An der östlichen Traufseite springt die Fassadenflucht im Bereich der beiden großen Toreinfahrten risalitartig vor.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude ist nicht unterkellert. Lediglich an der nordwestlichen Gebäudeecke befindet sich ein kleiner, gewölbter Kellerraum, der vier Stufen unter das Erdgeschossniveau abgesenkt ist.
Das Gebäude zeigt eine Untergliederung in sechs Querzonen. Im Erdgeschoss befinden sich drei Längszonen, in den darüberliegenden Geschossen nur zwei Längszonen. Das Erdgeschoss nimmt im wesentlichen Ökonomieräume auf. Die nördliche Querzone hatte ursprünglich eine Stall- oder Lagernutzung. Die zweite Zone von Norden nahm ursprünglich die Vertikalerschließung (Treppe) auf. Die 3. und 4. Zone dienten jeweils als Tenne mit großen Toreinfahrten. Die 5. und 6. Zone nahm einen großen Ökonomieraum auf, welcher durch vier hölzerne Rundsäulen untergliedert war.
Auch im Obergeschoss lässt sich die historische Grundrissgliederung noch nachvollziehen. Diese Ebene diente ursprünglich möglicherweise auch zu Ökonomiezwecken, etwa als Lagerboden für Feldfrüchte. Erst im 19. Jahrhundert dürfte es hier zum Einbau einer Wohnung (wohl Gärtnerwohnung) gekommen sein.
Die Dachgeschosse sind unausgebaut und dienen zu Lagerzwecken
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Decken
    • Balkendecke
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
    • Sparrendach, q. geb. mit stehendem Stuhl
  • Dachform
    • Walmdach
Konstruktion/Material:
Das gesamte Gebäude wurde in Fachwerkbauweise errichtet. Die Fachwerk- und Dachwerkkonstruktion besteht überwiegend aus Nadelholz (Tanne) und zeigt verzapfte Holzverbindungen. Bemerkenswert ist jedoch die Verwendung von Pappelholz für die
Stuhlstreben des Dachstuhls. Das Dachtragwerk wurde im 1. Dachgeschoss mit einer zweifach
liegenden Stuhlkonstruktion mit mittlerer Stützenreihe errichtet. Die Aussteifung des Dachtragwerks erfolgte in Querrichtung über Kopfstreben zwischen den Stuhlstreben und den Druckriegeln. In Längsrichtung erfolgt die Aussteifung über Fußstreben zwischen den Stuhlstreben und der Stuhlschwelle sowie über Kopfstreben zwischen den Stuhlstreben und dem Stuhlrähm. Im 2. Dachgeschoss befindet sich eine zweifach stehende Stuhlkonstruktion ohne weitere Aussteifungselemente. Abbundzeichen in Form von Dreieckskerben an den Querbundachsen belegen, dass das Dachtragwerk einheitlich und zeitgleich errichtet wurde. Aufgrund der Übereinstimmung der Querbünde am Dachtragwerk mit den Querachsen der beiden Vollgeschosse ist davon auszugehen, dass das gesamte Gebäude zeitgleich errichtet wurde.

Quick-Response-Code

qrCode