Datenbank Bauforschung/Restaurierung

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Wohnhaus

ID: 113595905611  /  Datum: 05.12.2024
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Priestergasse
Hausnummer: 19
Postleitzahl: 73479
Stadt-Teilort: Ellwangen (Jagst)

Regierungsbezirk: Stuttgart
Kreis: Ostalbkreis (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8136019012
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

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Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Nach momentanem Kenntnisstand soll das Wohnhaus Priestergasse 19 um 1566 errichtet worden sein. Es wurde unmittelbar an die bereits bestehende Stadtmauer angebaut. Ursprünglich soll das Gebäude als Wohnhaus des Chorvikars gedient haben.
Wohl im 18. oder frühen 19. Jahrhundert erfolgt eine umfassende Sanierungs- und Barockisierungsmaßnahme am Gebäude. An der nordöstlichen Seite wurde ein neues Treppenhaus im Bereich der Stadtmauer (bzw. über der Stadtmauer) angebaut.
Die straßenseitige, südwestliche Fassade wurde in den beiden Vollgeschossen massiv aus Backsteinen erneuert bzw. innenseitig eine Art Vorsatzschale aus Backsteinen davor gesetzt. Im Innern erfolgte eine neue Grundrissgliederung, das 1. Dachgeschoss dürfte zudem in dieser Zeit zu Wohnzwecken ausgebaut worden sein. Ebenfalls in dieser "spätbarocken" Umbauphase wurden wohl nahezu alle Gefache mit Backsteinen ausgemauert. Vom Ursprungsgebäude des 16. Jahrhunderts scheint sich im wesentlichen nur noch die primäre Fachwerk- und Dachwerk-Tragkonstruktion erhalten zu haben.


1. Bauphase:
(1566)
Errichtung des Gebäudes
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz

2. Bauphase:
(1700 - 1800)
Wohl im 18. oder frühen 19. Jahrhundert erfolgt eine umfassende Sanierungs- und Barockisierungsmaßnahme am Gebäude.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Obergeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz

Besitzer:in

keine Angaben

Fotos

Abbildungsnachweis
Ansicht der südwestlichen Giebelseite / Wohnhaus in 73479 Ellwangen (Jagst) (29.07.2014 - Markus Numberger)
Abbildungsnachweis
Blick auf das südwestliche Giebeldreieck im 2. Dachgeschoss mit den geschweiften Andreaskreuzen des ehemaligen Zierfachwerks / Wohnhaus in 73479 Ellwangen (Jagst) (29.07.2014 - Markus Numberger)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Bauhistorische Kurzuntersuchung

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Priestergasse 19 befindet sich innerhalb des historischen Stadtkerns von Ellwangen. Es liegt östlich der Stiftskirche, unmittelbar an der nordöstlich des Gebäudes verlaufenden Stadtmauer.
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Stadt
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohnhaus
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Bei dem Wohnhaus handelt es sich um ein zweigeschossiges, giebelständiges Gebäude, welches unmittelbar an die nordöstlich verlaufende Stadtmauer angebaut wurde. Über einer weitestgehend massiv gemauerten Erdgeschosszone erhebt sich ein verputztes Fachwerk-Obergeschoss. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter einem Satteldach ab. Die Dachgeschossebenen stoßen giebelseitig jeweils leicht vor.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Das Gebäude verfügt in der nördlichen Hausecke über einen um mehrere Stufen abgesenkten Gewölbekeller. Darüber hinaus ist das Gebäude nicht unterkellert.
Die bauzeitliche Grundrissgliederung des 16. Jahrhunderts lässt sich im Erdgeschoss nur noch schwer nachvollziehen. Umbaumaßnahmen des 18./19. Jahrhunderts haben hier zu einer Neustrukturierung der Raumaufteilung geführt.
Das Erdgeschoss wurde zuletzt zu Wohnzwecken genutzt. Das Obergeschoss zeigt noch eine Untergliederung in zwei Querzonen und "ansatzweise" in drei Längszonen. Die Längszonen sind nur noch über die beiden Außenwand-Knaggen über dem Treppenhaus zu lokalisieren. Aufgrund der Abbundseiten der Fachwerkkonstruktion ist am ehesten in der östlichen Gebäudeecke die ehemalige Stube des 16. Jahrhunderts zu vermuten. Das Obergeschoss dient zu Wohnzwecken.
Das 1. Dachgeschoss dürfte bereits im 18. oder frühen 19. Jahrhundert zu Wohnzwecken ausgebaut worden sein. Hier lässt sich am spätmittelalterlichen Dachtragwerk noch gut die Gliederung mit vier Querzonen ablesen.
Das 2. Dachgeschoss ist nicht ausgebaut und dient zu Lagerzwecken.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Mischbau
    • Obergeschoss(e) aus Holz
  • Decken
    • Balkendecke
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, q. geb. mit liegendem Stuhl
Konstruktion/Material:
Das Gebäude wurde über einem massiv gemauerten Gewölbekeller und der nordöstlich bereits bestehenden Stadtmauer errichtet. Die Außenwände des Erdgeschosses sind ebenfalls massiv gemauert.
Im Obergeschoss zeichnet sich eine Fachwerkkonstruktion ab, die im 18./19. Jahrhundert weitestgehend neu mit Backsteinen ausgefacht wurde.
Im 1. Dachgeschoss ist die Dachwerkskonstruktion teilweise einsehbar. Hier wurde eine zweifach liegende Stuhlkonstruktion aus Nadelholz errichtet, die mit verblatteten Verbindungen gefügt wurde. Die Hölzer zeigen eine Rußschwärzung, was für ein ehemals "kaminloses" Rauchdach spricht.
Die insgesamt fünf Querbünde unterteilen das Tragwerk in vier Querzonen.
Die Querbundachsen besitzen Abbundzeichen in Form von Dreieckskerben. Die hier vom Zimmermann verwendete Sparrenzählung läuft kontinuierlich durch, d.h. das gesamte
Dachtragwerk scheint einheitlich und zeitgleich errichtet worden zu sein.
Das Dachtragwerk wurde offensichtlich bereits dendrochronologisch datiert. Jedoch konnte bislang nirgends das dazugehörige Gutachten ausfindig gemacht werden. Laut Liste der Kulturdenkmale soll die Datierung des Dachtragwerks auf das Jahr 1566 fallen.

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