Hauptstrasse 13 (Mosbach)

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Datenbank Bauforschung/Restaurierung

Wohnhaus mit Scheune

ID: 205364042812  /  Datum: 06.11.2025
Datenbestand: Bauforschung
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Objektdaten

Straße: Obergasse
Hausnummer: 36
Postleitzahl: 72116
Stadt-Teilort: Mössingen-Öschingen

Regierungsbezirk: Tübingen
Kreis: Tübingen (Landkreis)
Wohnplatzschlüssel: 8416025008
Flurstücknummer: keine
Historischer Straßenname: keiner
Historische Gebäudenummer: keine
Lage des Wohnplatzes: Lage des Wohnplatzes

Kartenansicht (OpenStreetMaps)

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Objektbeziehungen

keine

Umbauzuordnung

keine

Weitere Objekte an diesem Wohnplatz

Wohnhaus (72116 Mössingen, Bolbergstraße 18-20)

Bauphasen

Kurzbeschreibung der Bau-/Objektgeschichte bzw. Baugestaltungs- und Restaurierungsphasen:

Die Erbauungszeit des Wohnhauses konnte dendrochronologisch auf das 18. Jahrhundert datiert werden. Das Urkataster des frühen 19. Jahrhunderts verzeichnet ein Gebäudes zum Wohnen mit landwirtschaftlicher Nutzung. Im frühen 20. Jahrhundert wurde das Gebäude um ein Querhaus erweitert. Umbau- bzw. Abbruchplanungen sind archivalisch in den 1970er- und 1980er-Jahren dokumentiert.


1. Bauphase:
(1710 - 1715)
Das Gebäude kann dendrochronologisch in das 18. Jahrhundert datiert werden. Aufgrund des Probenmaterials ist nur eine grobe Einschätzung zwischen 1710-1715 möglich.
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)
  • Untergeschoss(e)
Lagedetail:
  • Siedlung
    • Dorf
Bauwerkstyp:
  • Wohnbauten
    • Wohn- und Wirtschaftsgebäude
  • Ländl./ landwirtschaftl. Bauten/ städtische Nebengeb.
    • Stallscheune

2. Bauphase:
(1906)
Errichtung eines Querhauses im Wohnbereich (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Obergeschoss(e)
  • Dachgeschoss(e)

3. Bauphase:
(1977)
Umbauplanungen zu Wohnzwecken (a).
Betroffene Gebäudeteile:
Betroffene Gebäudeteile
  • Erdgeschoss
  • Dachgeschoss(e)

4. Bauphase:
(1988)
Abbruchplanungen, nicht ausgeführt (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Bauphase:
(2019)
Additive Sicherungsmaßnahmen am Gebäude (a).
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Besitzer:in

1. Besitzer:in:
(1818)
Bihler, Martin
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Witwe von Hans Martin Bihler (Schuhmacher/Schuster)
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Schuster
Betroffene Gebäudeteile:
keine

2. Besitzer:in:
(1818 - 1820)
Frey, Friedrich
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Metzger
Betroffene Gebäudeteile:
keine

3. Besitzer:in:
(1820 - 1826)
Krumm, Johannes Martin
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Feldschütz
  • Branntweinhändler
Betroffene Gebäudeteile:
keine

4. Besitzer:in:
(1826)
Luz, Adam
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Küfer
Betroffene Gebäudeteile:
keine

5. Besitzer:in:
(1832)
Hagenbach, Johann Georg
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Metzger
Betroffene Gebäudeteile:
keine

6. Besitzer:in:
(1846)
Frey, Friedrich
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Metzger
Betroffene Gebäudeteile:
keine

7. Besitzer:in:
(1853)
Ankele, Georg Adam
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Wagner
Betroffene Gebäudeteile:
keine

8. Besitzer:in:
(1856)
Haug, Adam
Bemerkung Familie:
Bemerkung Besitz:
Beschreibung:
Beruf / Amt / Titel:
  • Nagelschmied
Betroffene Gebäudeteile:
keine

Fotos

Abbildungsnachweis
Südseite / Wohnhaus mit Scheune in 72116 Mössingen-Öschingen (15.09.2025 - strebewerk.Architekten GmbH)
Abbildungsnachweis
Nordseite zur Reutlinger Straße / Wohnhaus mit Scheune in 72116 Mössingen-Öschingen (15.09.2025 - strebewerk.Architekten GmbH)

Zugeordnete Dokumentationen

  • Dendrochronologische Untersuchung
  • Bauhistorische Untersuchung mit Baualterskartierung
  • Bauaufnahme

Beschreibung

Umgebung, Lage:
Das Gebäude Obergasse 36 liegt in der seit 1971 zur Stadt Mössingen eingemeindeten eilgemeinde Öschingen. In Öschingen ist die Obergasse Teil des ursprünglichen Ortszentrums. Die auch als Herrengasse bezeichnete Straße war seit 1870 Ort der Öschinger Krämermärkte. Die Marktfunktion zeigt sich bis heute in der deutlichen breiter angelegten Straßenflucht. Auch die bis heute erhaltenen stattlichen Fachwerkhäuser kennzeichnen die ehemaligen wohlhabenden Bewohner:innen. Das Gebäude Nr. 36 liegt nicht direkt an der Straße, sondern ist zurückversetzt hinter den Gebäuden Nr. 28/30 und 34. Es ist Teil eines Scheunenrings, bestehend aus acht Gebäuden, die entlang der Reutlinger Straße leicht erhöht positioniert sind.
Lagedetail:
keine Angaben
Bauwerkstyp:
keine Angaben
Baukörper/Objektform (Kurzbeschreibung):
Es handelt sich bei dem Gebäude um einen eingeschossigen Bau auf rechteckigem Grundriss mit Satteldach. Auf der Südostseite ist der Wohnbereich mit einem Querhaus um ein Vollgeschoss erhöht.
Innerer Aufbau/Grundriss/
Zonierung:
Erdgeschoss
Das Erdgeschoss wird von Norden über drei Zugänge erschlossen. Der westliche Eingang führt in den Stallbereich, das mittige zweiflügelige Tor in den Scheunenteil, der rechte Zugang in den Wohnbereich. Der Wohnhausteil wird über einen schmalen Flur mit Treppe in die anderen Geschosse erschlossen. Über den Flur gelangt man in den westlichen Scheunenteil. Ebenso werden die Räume im Norden und Osten erreicht. Die Scheune ist oberhalb des eingeschossigen Stalleinbaus und im Bereich der Scheuneneinfahrt bis zum First
offen.

Zwischengeschoss
Das Zwischengeschoss ist nur im Bereich des Wohnhauses in der östlichen Gebäudehälfte vorhanden. Die Ebene ist als halbes Geschoss ausgebildet und wird über ein Zwischenpodest der Treppe ins Dachgeschoss erschlossen. Das Zwischengeschoss ist in der südlichen Hälfte erhöht und eine zusätzliche Deckenbalkenlage eingezogen.

Dachgeschoss 1
Der westliche Scheunenabschnitt ist nicht weiter unterteilt. Im Wohnbereich liegt zur Scheune hin ein Flurbereich auf L-förmigem Grundriss. Dieser ermöglicht den Zugang zum 2. Dachgeschoß über eine Holzstiege. Auf der Westseite liegen noch zwei Wohnräume, die nur über den Flur erreichbar sind.

Dachgeschoss 2
Der westliche Scheunenabschnitt ist nicht weiter unterteilt. Im Wohnbereich ist der nördliche Dachbereich nicht weiter ausgebaut. Die Dachkonstruktion ist vollständig einsehbar. Der Spitzboden oberhalb des Querhauses ist ebenfalls nicht ausgebaut und die Konstruktion einsehbar. Der untere Bereich des Querhauses ist in einer Leichtbauweise vollständig zu Wohnzwecken ausgebaut.

Untergeschoss
Das Untergeschoss wird über den Flurbereich im Erdgeschoss erreicht. Es handelt sich um einen Gewölbekeller. Der Raum liegt unterhalb des Wohnbereichs.
Vorgefundener Zustand (z.B. Schäden, Vorzustand):
keine Angaben
Bestand/Ausstattung:
keine Angaben

Konstruktionen

Konstruktionsdetail:
  • Gewölbe
    • Tonnengewölbe
  • Verwendete Materialien
    • Backstein
    • Holz
    • Kunststein
    • Putz
    • Tuffstein
  • Dachform
    • Satteldach
  • Dachgerüst Grundsystem
    • Sparrendach, l. geb. allgemein
Konstruktion/Material:
Die Umfassungswände in Unter-, Erd- und Zwischengeschoss sind – soweit einsehbar – mehrheitlich in massiver Bauweise errichtet. Aufgrund der unterschiedlichen Wandstärken, unebener Wandfluchten und variierender Konstruktion und Materialien ist es wahrscheinlich, dass eine sukzessive Versteinerung des Gebäudes in Erd- und Zwischengeschoss erfolgte. Im Untergeschoss finden sich schmale und in Teilen recht lange Natursteine, die grob in Form gehauen sind. Im selben Material ist die Treppe gefertigt, sie bindet in das Mauerwerk ein und wurde in einem Zuge mit dem Keller errichtet.
Die Umfassungswände des Erdgeschosses bestehen im westlichen Gebäudeteil aus großformatigen Werksteinen. Es handelt sich um Tuffstein, der deutlich von der verputzten Fassadenfläche abgehoben ist. Im Bereich der Nordostecke des Wohnbereichs sind Wandteile bis in das Zwischengeschoss ebenfalls in Mauerwerk ausgeführt. Es handelt sich um rötliche Kunststeine. An der Ostfassade sind auf Höhe des Erdgeschosses noch zwei Ständer vorhanden, die auf eine ehemalige Fachwerkkonstruktion hindeuten können.
Das Zwischengeschoss ist weitgehend aus Fachwerk errichtet. Eine Ausnahme bildet der südliche Wandabschnitt oberhalb des Stalls, der aus Mauerwerk besteht. Die Steinformate und die Steinart heben sich von der massiven Stallummauerung im Erdgeschoss ab und sind als nachträgliche Veränderung festzuhalten. Nach optischer Inaugenscheinnahme scheint es sich ebenfalls um Kunststein zu handeln, dessen Farbigkeit aber von dem rötlichen Kunststein im restlichen Gebäude abweicht.
Die Giebelwände sind in Fachwerk errichtet. Die Gefachfüllungen bestehen aus unterschiedlichen Materialien:
Zum einen Natur- und Kunststeinen und zum anderen aus Flechtwerk mit Lehmbewurf. Die Gefache mit Lehmbewurf besitzen meist eine rautenförmige Ritzung der Oberfläche, ein sogenanntes Kammmuster. Viele Fachwerkhölzer haben leere Sassen oder andere Hinweise auf eine Zweitverwendung. Ob sie bereits als zweitverwendete Hölzer zur Bauzeit oder erst bei nachtäglichen Reparaturen eingebaut wurden, ist nicht zu ermitteln.
Die Binnenstruktur in Wohn und Scheunenbereich wurde ebenfalls in Fachwerk ausgeführt. Je nach Erbauungszeit variiert die Ausführung des Fachwerks sowie die Gefachfüllungen. Die ältesten Gefache bestehen aus Holzstaken mit Lehmbewurf. Diese Füllungen sind weitestgehend nur noch im Dachgeschoss erhalten. Jüngere Konstruktionen wie die Aufstockung mit Querhaus zeigen Gefachfüllungen mit einem rötlichen Kunststein wie die nachträglichen Versteinerungen der Außenwände. Weitere Materialien sind Back-
steine und Bruchsteine aus Naturstein.
Die jüngste bauliche Veränderung des Badeinbaus im Scheunenteil wurde in Porenbetonsteinen ausgeführt. Diese finden sich ebenso in einer Ausmauerung im Keller des Wohnteils.
Die Trennung der einzelnen Geschosse erfolgte wohl durch einzelne Deckenbalkenlagen, die im Bereich des Wohnhauses das Erd-, Zwischen- und Dachgeschoss voneinander trennen. Die Deckenbalken liegen auf den Außenwänden oder den drei Längsunterzügen in den jeweiligen Geschossen in Querrichtung auf. Die Deckenbalkenlagen sind nur im Bereich des Zwischengeschosses in Teilen sichtbar. In den weiteren Geschossen kann die
Konstruktion nur anhand der sichtbaren Konstruktionsteile vermutet werden. Im Erdgeschoss finden sich verschiedene Abhängungen. Eine gesonderte Deckenkonstruktion befindet sich im südlichen Stallteil. Hier ist der Raum mit einer Kappendecke abgeschlossen. Die Kappen aus Backsteinen liegen auf I-Stahlträgern auf. Die Bodenoberflächen im Wohnbereich sind teilweise in Teppich, PVC, Fliesen, Kunststeinplatten oder Holzdielen ausgeführt. Im Erdgeschoss sind deutliche Niveauunterschiede der einzelnen Räume erkennbar.
Der Boden im Bereich der Scheune und des Stalls ist in Naturstein ausgeführt. Im Bereich der Scheuneneinfahrt handelt es sich um großformatige Natursteinplatten. Im Bereich des Stalls finden sich kleinformatige Pflastersteine mit einer durchlaufenden Betonrinne auf der westlichen Gebäudeseite. In Teilen sind Bodenbereiche auch mit einem Gussestrich überzogen.
Ausstattung ist im Gebäude nur in Form von Fenstern, Türen und der Treppe vorhanden. Dabei wird deutlich, dass die Ausstattung – ebenso wie die Konstruktion – immer wieder ergänzt, verändert oder erneuert wurde.
Möglicherweise wurden auch Teile der Ausstattung in Zweitverwendung im Gebäude genutzt. Die Fenster und Türen weisen keine einheitliche Gestaltung auf. Es finden sich Bauteile des 18., 19. und 20. Jahrhunderts im Gebäude.

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